Taman Negara
Posted from Jerantut, Pahang, Malaysia.
Wir haben die Cameron Highlands hinter uns gelassen und uns wieder in das warme, tropische Klima begeben. Nach einer mehrstündigen Busfahrt kamen wir an einer Bootsanlegestelle in Kuala Tembelling an. Hier stiegen wir in ein “Longboat” um, das uns nach weiteren 2 1/2 Stunden Fahrt durch dichten Dschungel zu unserem Ziel Kuala Tahan am Rande des Taman Negara Nationalparks brachte. Der tropische Urwald Taman Negaras ist 130 Millionen Jahre alt und damit das älteste Waldgebiet der Erde. Dinos gingen hier spazieren…”Jurassic Park” lässt Grüßen.
Vor der Fahrt mit dem “Longboat” musste man bereits eine Art Eintrittskarte für den Nationalpark und eine Genehmigung für die Kamera erwerben. Außerdem konnte man hier verschiedene Touren buchen. Dabei fanden wir heraus, dass die sehr übersichtliche Gemeinde Kuala Tembelling über keinen einzigen Geldautomat verfügt und auch unser nächstes Ziel Kuala Tahan bankautomatenfreie Zone sei. Die nächste Bargeldquelle sei eine Autostunde (!) von Kuala Tembelling und etwa zwei Autostunden von Kuala Tahan entfernt. Schnell wurden die Geldreserven durchgesehen und “blind” eine Nachtwanderung im Dschungel und der Cannopy Walk (ein Baumwipfelpfad) gebucht und mit Kreditkarte bezahlt.
Das “Longboat” erwies sich – anders als erwartet – als durchaus stabil und unser “Captain” umschiffte fast drei Stunden lang gekonnt Untiefen, Sandbänke und Felsen. Er schien den Fluss wie seine Westentasche zu kennen. Die Überdachung der Sitzplätze und der kühlende Fahrtwind sorgten dafür, dass wir nicht wie Dörrobst in Kuala Tahan ankamen. Der Fluss war gesäumt von dichtem Dschungel. Nur hie und da konnten wir im Unterholz kleine Hütten der Ureinwohner – Iban – ausmachen. Die Iban dürfen als Einzige im Nationalpark dauerhaft leben, da sie mit ihrer überlieferten Lebensart dem Urwald nur das entnehmen, was sie zum Überleben benötigen und keine kommerziellen Ziele verfolgen. Gleichwohl gibt es Touristentrips in die Iban Dörfer. Das kam uns allerdings zu “Zoo”-artig rüber und so verzichteten wir dankend.

Weiter gehts mit dem „Longboat“
Müde von der nun fast neun Stunden andauernden Reise und mit einem Schneidezahn weniger (Elisa sieht jetzt aus wie ein Lausemädchen ) erreichten wir unser Guesthouse.
Die Besitzerin, die leidlich Englisch sprach, bereitete uns einen sehr herzlichen Empfang. Sie verwöhnte uns mit frittierte Bananen im Teigmantel und Tee. Wir genossen in den folgenden Tagen die freundliche und offene Art und schlossen die Familie DeLimah in unsere Herzen.

Die freundliche Familie DeLimah
Abends aßen wir auf einem “Floating Restaurants”. Das sind kleine Restaurants auf floßähnlichen Plattformen, die auf dem Fluss schwimmen und über eine schmale Planke zu erreichen waren…also nix für Rollstuhlfahrer oder Betrunkene. Jedes dieser “Floating Restaurants” besaß einen Außenbordmotor und war zudem auch das Wohnhaus der Besitzer. Zieht die Familie mal um, kommt der Job und das Haus einfach mit…das ist doch mal flexibel .

Die Floating Restaurants und der Eingang zum Taman Negara am anderen Ufer
Am nächsten Tag begaben wir uns unbeschwert und zivilisationsverdummt auf eigene Faust nach Taman Negara. Ein Wassertaxi brachte uns ans andere Flussufer zu einem Luxusresort, das gleichzeitig auch der Eingang zum Nationalpark ist. Von dort führten uns Stege durch den Dschungel der näheren Umgebung. Natürlich hielten wir Ausschau nach “wilden Kreaturen” und fanden etwa 20 cm lange, fingerdicke Tausendfüßler, Schmetterlinge, unglaublich viele Ameisen und kleine Echsen. Unbedarft tollten die Kinder den Steg entlang bis Götz plötzlich “Halt!” rief. Er hatte eine grün/schwarze Schlange entdeckt und rief die Kinder zu sich, damit sie aus sicherer Entfernung einen Blick auf das exotische Reptil werfen konnten. Dank des Biologie Unterrichts von Frau Klenk wussten Amelie und Götz sofort, dass es sich um eine Giftschlange handeln könnte. Sie lauerte angriffsbereit direkt am Rand des Stegs. Plötzlich wurde uns klar, dass dieser Nationalpark ein bisschen “wilder” ist als erwartet.

Temple Pit Viper
Bereits nach rund einem Kilometer machten wir uns auf den Rückweg. Unsere Kleidung klebte am Körper vom Schweiß und die 1,5l Wasserflasche war in kürzester Zeit aufgebraucht. Durstig erreichten wir das Resort und fragten einen der Mitarbeiter, was für einer Schlange wir da begegnet seien. Es war eine Tempel Pit Viper auch Lanzenotter genannt. Er meinte zudem das Gift der Schlange sei tödlich und das wir Glück gehabt hätten. Eine spätere Internet Recherche entschärfte die Aussage des Resort Mitarbeiters. Die Lanzenotter ist zwar giftig, aber nur selten tödlich. Dennoch hatten wir keine Lust auf:
”…Das Gift schädigt die Blutgerinnungsmechanismen und kann zu Thrombosen und Embolien führen. Des Weiteren lässt es Gewebe (vor allem Muskelgewebe) absterben…”
Zurück im Guesthouse bemerkte Kerstin einen roten Fleck auf ihrer Hose. Ein Blutegel ist unbemerkt Kerstins Wade hochgekrochen, hat sich eine leckere Portion Blut gegönnt und sich wieder aus dem Staub gemacht. Da Blutegel einen Gerinnungshemmer in die “Bisswunde” injizieren, blutet man an dieser Stelle noch einige Zeit weiter. So entstand der Blutfleck.
Mit diesen Erlebnissen im Hintergrund machten wir noch am selben Abend einen Nachtwanderung durch den Dschungel. Viele Tiere des Dschungels seien nacht- beziehungsweise dämmerungsaktiv versicherten uns die Guides…und sie sollten Recht behalten. “Stick Insects” (Stabschrecken), eine blattgrüne Giftschlange, haarige Vogelspinnen und auch einige handtellergroße “Huntsman Spiders” (…und ich habe GROSSE Hände ) haben wir entdeckt. Dieses Getier war einfach überall… Urwald ist irgendwie nix für Arachnophobiker.

Arachnophobiker würden in diesem Urwald augenblicklich zu Staub zerfallen
Zurück im Resort hatten wir noch eine Begegnung der besonderen Art. Ein Tapir machte sein Verdauungsschläfchen auf einer Wiese…etwa 10 Meter neben dem Resort Restaurant. Er was sooo zufrieden mit sich und der Welt, dass die Kinder ihn streicheln konnten.

Der Tapir scheint zufrieden zu sein
Den Abschluss im Taman Negara bildete der Besuch des “Cannopy Walks” (Baumwipfelpfad). Er führte uns über 30 cm Breite, wacklige Hängebrücken auf bis zu 45 m Höhe in die Baumkronen der Urwaldriesen. Es war ein fantastischer Ausblick.

Papa steht auf den Holzlatten…scheint also stabil zu sein.
Auf dem Weg zum Cannopy Walk, begegneten wir 3 cm großen Ameisen und erneut einem Blutegel. Diesmal ging der kleine Blutsauger aber leer aus. Indes war jedoch seine Fortbewegungsart allemal interessant…
Außerdem durfte Götz mit dem Segen eines Guides ein Stück Harz, das beim Verbrennen wie Weihrauch duftet, aus dem Taman Negara “entführen”.
Geprägt von den Eindrücken bekam man eine Ahnung davon, warum die Amerikaner in Vietnam nie eine Chance hatten. Ein undurchdringliches grünes Dickicht das ständig in Bewegung war…war es ein Tier, ein Viet Cong…oder nur der Wind?!? Überall lauern Spinnen, Schlangen und Blutegel. Das schwüle Klima presst den letzten Tropfen Wasser aus einem heraus…Dschungelparanoia vom Feinsten !

Und, wer hat Lust nachts ohne Licht Motorrad zu fahren?
Mit dem Bus gehts zurück nach Kuala Lumpur. Und wenn ich in einem früheren Blogeintrag von Schlaglöchern sprach, die einen Kleinwagen verschlingen können, so war das durchaus ernst gemeint…
Bis bald…
Hi guys,
Nice blog and beautifull pictures.I can see you having fun and visit real nice places.greets Greg and Yvon
Hi Yvonne & Greg,
its nice to hear from you and also that you enjoy our blog. Yesterday we left Borneo and arrived on Bali.
We almost run out of the „Bubble gum“-salve against the Moskito stings…my wife and also Amelie use it quite often
I hope you are fine managed to get the new job you mentioned.
Greets
Götz & Kerstin
PS: @Greg: What was the worst beer in Indonesia…only to make sure that I’m not going to order it accidentally!
Hallo Ihr fünf,
also um die vielen Spinnen beneiden wir euch wirklich nicht. Da sind wir ausnahmsweise froh, im kalten Deutschland zu sitzen.
Morgen trinken wir einen Glühwein auf euch… :-), denn hier hat endlich die Weihnachtsmarkt-Saison begonnen.
Viele Grüße
Heidrun, Bernd & Carolin
Hallo Heidrun, Bernd & Carolin,
schön von euch zu hören. So richtig Weihnachtsstimmung ist hier a bissl schwierig. Zwar sieht man ab und an einen Weihnachtsbaum, aber so ganz ohne Plätzchen, Lebkuchen und Glühwein…Ich geh jetzt mal die Klimaanlage runterdrehen…vielleicht hilft das ja?!?
Liebe Grüße (ganz Viele vorallem von Lilli)
Kerstin & Götz
Amelie, Lilli & Elisa
Hallo ihr 5!
Nun von uns auch mal auf diesem Weg gaaanz liebe Grüße. Wir verfolgen voller Neugierde und Neid (vorallem Claudia!) euren Blog. So toll, was ihr erleben dürft! Gestern haben wir Lektra getroffen und sie kam zielstrebig zu Runa gelaufen – sie trug Elisas Jacke … als sie merkte, dass nicht Elisa drin steckte, hat sie sich wieder getrollt. Sie hat gut ausgesehen und hat wahrscheinlich ihre Abendrunde begonnen. Genießt weiterhin euren Trip und viel Spaß auf Borneo.
Fühlt euch gedrückt von den Müllers!
Hallo ihr Lieben.
schön, von euch zu hören, und dass ihr gefallen am Blog findet. Das mit Lectra sind gute News vor allem für Lilli. Ihr blutet hier jedesmal das Herz, wenn Sie ne „drahtige“ Katze sieht. Sie meint jedesmal, dass die pelzigen Vierbeiner nix zu Essen bekommen…Irgendwie so ne Art Mutterinstinkt.
Das mit dem Neid ist schon OK…nur der passende Ausgleich für den Hinweis mit den Dannemann Brezeln
Liebe Grüße
Götz und seine Mädels
Hi,
Schön von euch zu hören. Tolle Bilder und Kommentare zu gili Air . Es sieht fantastisch aus. Nun geht es auf Weihnachten zu. Hier die übliche besinnliche Geschäftigkeit. Wir freuen uns auf erholsame Tage im Schnee.
Euch wünschen wir schöne Weihnachten auf Bali ,weiterhin so viele eindrucksvolle und freudvolle Momente . Genießt es weiterhin.
Lieben Gruß
Angelika
Hallo Angelika,
schön von dir zu hören. Wie du dir sicherlich vorstellen kannst, sind bei uns noch wenig weihnachtliche Gefühle aufgekommen. Doch das stimmt nicht ganz, denn unsere Mädels sind schon ganz aufgeregt, da sie morgen das Resort mit der Chefin weihnachtlich schmücken dürfen und übermorgen sogar Plätzchen backen. Götz und ich machen in dieser Zeit stattdessen unseren Tauchkurs, so dass bei uns weiterhin die weihnachtlichen Gefühle ausbleiben. Wir genießen die Zeit hier sehr. Ich hoffe, dass bei euch nun, nachdem ihr den letzten Schultag hinter euch gebracht habt, die erholsamen Tage im Schnee beginnen. Wir wünschen euch ein besinnliches Weihnachtsfest. Ganz liebe Grüße aus Bali
Kerstin
Hallo, Ihr Lieben!
Nicht nur Eure Erzählungen und die Landschaftsaufnahmen sind atemberaubend, Ihr seht dazu alle noch so unglaublich gut aus: braun gebrannt, entspannt, erholt und glücklich! Schön!!
Wir wünschen Euch ein wunderschönes, einzigartiges Weihnachtsfest auf Bali und senden Euch ein wenig Weihnachtsduft und liebe Grüße
Noëlle & Co