Cameron Highlands
Posted from Tanah Rata, Pahang, Malaysia.
Eine „steilige“ (laut Amelie) und kurvige (laut Papa) Fahrt führte uns auf etwa 1600 Meter Höhe in die Cameron Highlands. Hier herrschen ganzjährig Temperaturen von etwa 22°C tagsüber und etwa 15°C nachts. In diesem fruchtbaren Hochland gibt es zahlreiche Gewächshäuser und Plantagen auf denen Obst, Gemüse und auch Tee angebaut wird.
Der Teeanbau geht auf die englischen Kolonialherren zurück, die sich von ihren chinesischen Teehändlern unabhängig machen wollten. Heutzutage kommt etwa 70% des in Malaysia getrunkenen Tees (schwarzer Tee und dessen Derivate), aus Malaysia und insbesondere von den Cameron Highlands.

Teeplantage in den Cameron Highlands
Eine erste Erkundungstour durch die nähere „Wildnis“ wurde bereits eine Herausforderung. Durch unsere ungenaue Wanderkarte fanden wir (die Mädels) unseren vorgesehenen Wanderweg nicht. Die Mädels fanden aber den Papa wieder (der den richtigen Weg auch nicht gefunden hat). Papa wollte eigentlich nachkommen. Dies war uns eine Lehre.
Am nächsten Tag organisierten wir uns einen Guide (Jason Chin), der uns in die Tiefen des Hochlandurwaldes führte. Nach etwa 30 Minuten erreichten wir den Mossy Forrest (Mooswald), der seinem Namen alle Ehre machte. An fast jedem möglichen und auch unmöglichem Platz wuchs Moos. Lilli entdeckte sogar ein Blatt auf dem Moos wuchs. Feuchtwarme Luft kriecht die Berge hinauf, kühlt dabei ab und überall bildet sich Kondenswasser, was wiederum das Mooswachstum fördert. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei gefühlten 500%.

Märchenwald „Mossy Forrest“
Während wir die ungewöhnliche Flora mit Orchideen, Lianen und fleischfressender Pflanzen bewunderten, informierte uns Jason über den Teeanbau und die Entwicklung der Landwirtschaft in den Cameron Highlands. Von den etwa 1100 Orchideenarten in Malaysia wachsen 700 in den Cameron Highlands. Einige davon sind weltweit einzigartig.

Nur eine Handvoll Orte sind bekannt, an denen diese Orchidee wächst

Affen trinken den Inhalt dieser fleichfressenden Pflanze,
weshalb sie bei den Einheimischen „Monkey Cup“ heißt
Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, dass an vielen Stellen Plantagen illegal angelegt wurden (Korruption macht‘s möglich) und viel Abraum, Düngemittel, Abfälle und Abwässer in den Flüssen landen. Insbesondere wenn neue Plantagen angelegt werden, landet extrem viel Erde kurzerhand im Fluss, anstatt sie mit LKWs wegzubringen. Dies spart einerseits den verantwortungslosen Bauherren viel Geld und andererseits wird der Fluss mit extrem viel Sediment angereichert. Einige Kilometer flussabwärts befindet sich ein Stausee, der vor etwa 25 Jahren angelegt wurde, um die Wassermassen bei starken Monsunregenfällen aufzunehmen. Dieser Stausee ist mittlerweile zu 2/3 mit Erde gefüllt, sodass die Schutzwirkung nur noch marginal ist. Eine Woche vor unserer Anreise gab es zwei große Unwetter, die den Stausee zum Überlaufen brachten. Mitten in der Nacht stürzten gewaltige Wassermassen ins Tal und rissen mehrere Bauernhäuser und deren Bewohner mit sich. Vier Menschen starben…da schmeckt doch Tee, Obst und Gemüse von den Cameron Highlands gleich nochmal besser !

Dieser Fluss führte einmal klares Wasser
Zurück in unserem Backpacker Hostel wollten wir uns nach den anstrengenden Wanderungen ausruhen. Genüsslich warf sich Götz aufs Bett und stand augenblicklich wieder auf. Behutsam betastete er das Bettlaken und stellte fest:“ Das Bettzeug wurde offenbar frisch gewaschen und noch leicht feucht die Betten damit bezogen.“ In den folgenden Tagen sollte sich das als Irrtum herausstellen. Bedingt durch die hohe Luftfeuchtigkeit trocknet hier nichts…überhaupt gar nichts…was trocken war, wird sogar feucht! Die Betten, Kissen und Sofas sowie alle Kleidungsstücke fühlten sich klamm an…vermutlich haben auch die Rucksäcke Moos angesetzt. Das perfekte Rheumaklima.
Am nächsten Morgen verhalf uns das ausgezeichnete Frühstück schnell wieder auf die Beine. So oft wir konnten, aßen wir warme Pancakes mit frischem Obst und Honig bei einem kleinen Laden ganz in der Nähe des Hostels. Insbesondere Kerstin war bei den Besitzern gefordert, denn das Besitzerpaar ist hörgeschädigt. So konnte sich Kerstin – sehr zur Freude des Paares – in Gebärdensprache mit den Beiden „unterhalten“. Sollte jemand keine Gebärdensprache beherrschen, so liegt stets ein Zettel mit angebundenem Stift parat.

Das gehörlose Paar serviert leckere Pancakes mit frischen Früchten und Honig
Resümierend kann man über die Cameron Highlands sagen: Erstklassige Pancakes. Eine sehr beeindruckende Landschaft. Teeplantagen und Gemüsefelder soweit das Auge reicht…durchzogen von stinkenden Flüssen und nur wenigen, jedoch wunderschönen Urwäldern. Besucht die Cameron Highlands bevor sie vollends zur Kloake werden.
Nächste Station: Der ältesten Urwald der Erde.
Bis bald…
Hallo Zusammen,
also das mit der Luftfeuchtigkeit bekommen wir auch hin! Nur mit den Temperaturen hapert es noch ein bisschen…
Viele Grüße
Melanie
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Freitag
22.11.2013
Leichter Regen
Temperatur: 3 °C
Luftfeuchtigkeit: 94%
Niederschlag: 85%
Windgeschwindigkeit: 11 kmh N
……DGS in den Cameron Highlands? Da kommt Kerstin wenigstens nicht aus der Übung! Gebärdensprache kann man offensichtlich überall auf der Welt bestens gebrauchen…
Hey Leute,
wie ihr schon gelesen habt, ist das Wetter bei uns nicht so toll…
Aber da heute ja ein besonderer Tag ist (herzlichen Glückwunsch Amelie!!!!!!!) hat es das erste Mal GESCHNEIT!
Ich hoffe, ihr hattet viel Spaß (besonders heute)!!
Viele Grüße Lynn
Hallo zusammen, besonders Amelie, herzliche Glückwünsche auch von der Familie Baum.
Feiert schön und schreibt mal wieder ’nen Bericht.
Grüße von den Bäumen.