Borneo, Kuching und die Orang-Utans
Posted from Kuching, Sarawak, Malaysia.
Wir haben das Festland verlassen und sind weiter nach Borneo gereist.
Ziel war Kuching, die Katzenhauptstadt Borneos. Kuching heißt übersetzt Katze und dementsprechend finden sich in allen Winkeln Souvenirs, Statuen, T-Shirts, Fußmatten, Zahnbürsten, Bettwäsche, Schuhe…bla,bla,bla…mit Katzensymbolen. Das war uns immer noch zu wenig und so wollten vor allem Kerstin und Götz uuuuuunnnnbedingt ins Katzenmuseum . Dort schlug uns noch einmal ein gewaltige Welle Kitsch entgegen.
Doch bei genauerer Betrachtung konnte man tatsächlich auch das eine oder andere wissenswerte oder auch witzige über Katzen erfahren.
So soll eine schwarze Katze, im überwiegenden Teil Europas und den USA, Unglück bringen, während sie in England Glück bringe. Ferner steht eine Katze bei den Ureinwohnern – Iban – für Stärke und Gewandtheit (man bedenke, der malaiische Tiger ist ebenfalls eine Katze). Deshalb finden sich Katzensymbole oftmals auf Babyutensilien (Decken, Tragetücher…), um den Nachwuchs vor bösen Geistern und Dergleichen zu beschützen.
Einen hohen Stellenwert genossen Katzen auch im alten Ägypten. So berichtete Herodot, dass aus einem brennenden Haus stets zuerst die Hauskatze gerettet wurde…verständlich, wenn man bedenkt, dass Katzen göttliche Tiere waren. Sollte die Hauskatze einmal sterben, so rasierte sich die ganze Familie die Augenbrauen ab und trauerte solange, bis sie nachgewachsen waren.
In anderen Kulturen hatten Katzen weniger Glück. So galten sie in manchen arabischen Regionen als Verkörperung des Bösen und wurden deshalb zu Tausenden verbrannt. Auch in Malaysia durfte eine Katze niemals den Körper eines Toten berühren, da sonst das Böse von der Seele des Verstorbenen Besitz ergriff und so eine Wiedergeburt verhindere. Gleichzeitig wurden Katzen in anderen Zipfeln der Welt fast ertränkt, weil eine triefend nasse Katze Regen bringen solle.
Neben den Katzen gibt es noch weitere tierische Bewohner Borneos, die unser Interesse weckten. So ist Borneo einer der wenigen Flecken Erde auf dem noch wilde Orang-Utans leben. Die Menschenaffen sind vom Aussterben bedroht. Nur noch wenige leben auf der drittgrößten Insel der Erde. Die Chance einen zu Gesicht zu bekommen sind demnach denkbar gering. Gleichwohl haben wir unser Glück im Semenggoh Nationalpark in der Nähe Kuchings versucht. Dort leben momentan 27 Orang-Utans, die aus Gefangenschaft befreit wurden. Im Nationalpark werden die roten Riesen aufgepäppelt und mit einem Trainingsprogramm auf das eigenständige Leben in der Wildnis vorbereitet. Die behänden Kletterer werden derzeit zweimal täglich gefüttert oder vielmehr es wird ihnen Futter angeboten…die größte Chance einen Orang Utan zu Gesicht zu bekommen hat man während der “Fütterung”.
Leider waren die Rahmenbedingungen denkbar schlecht, da während unseres Besuchs sehr viele Früchte im Urwald reif waren. Wir warteten eine geschlagene Stunde mucksmäuschenstill in der Nähe des Futterplatzes…leider vergebens.
Irgendwie kann man das verstehen. Wenn ein Orang Utan auf einem Baum mit leckeren, reifen Früchten sitzt…warum soll er dann 500 Meter durch den Wald turnen und sich beim Frühstücken bestaunen lassen?!? Es sind eben doch “Menschen”affen.
Derweil ist das ja auch ein gutes Zeichen, wenn die Orang-Utans nicht mehr zur Futterstelle kommen. Dann sind sie auf einem guten Weg, bald wieder in die Wildnis entlassen zu werden und selbst für sich zu sorgen. Schade für uns, aber gut für die Orang-Utans.
Kerstin und Götz waren auf jeden Fall beeindruckt, dass die Kinder tatsächlich eine Stunde wirklich sehr leise sein konnten, ohne das etwas spannendes geschah.
Zurück in Kuching nutzten wir noch die Gelegenheit eine Moschee zu besichtigen. Die großen und kleinen Damen mussten sich dafür mit einem dunkelblauen Umhang verhüllen. Im Innern angekommen, führte uns eine Art Wächter durch die Räume und erläuterte den Gebetsritus und warum Moscheen nach Mekka ausgerichtet sind.
Zudem zeigte uns der freundliche Diener Allahs einen Koran. Allerdings durfte Götz als bekennender Atheist, die heilige Schrift nicht berühren…Nur gucken, nicht anfassen! Vor dem Gebäude konnten wir dann noch einen Blick auf einen muslimischen Friedhof werfen.
Für die nächsten Tage führt uns unsere Reise noch etwas weiter in den Norden Borneos.
Bis bald…
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