„Findet Nemo“…auf Gili Air
Da unser Visum in Indonesien lediglich 30 Tage gültig ist und bereits zwei Wochen für unseren Weihnachtsaufenthalt auf Bali draufgehen stand uns nur begrenzte Zeit für den Rest zur Verfügung. Da aber Indonesien sich über Sumatra, Java, einen Großteil Borneos und weitere tausende kleine Inseln erstreckt war klar, dass wir nur einen äußerst kleinen Bruchteil kennenlernen können. Wir hatten auf alle Fälle Lust auf Strand, schwimmen und schnorcheln.
Schnell viel die Wahl auf eine der drei Gili Inseln, die zwischen Bali und Lombok liegen. Die Gili Inseln – Gili Trawangan, Gili Meno und Gili Air – sind Koralleninseln, während Bali und Lombok vulkanischen Ursprungs sind. Gili Trawangan ist die Party Insel, Gili Meno taugt zum relaxen und lockt mit schönen Badestränden und Gili Air hat die schöneren Riffe zum schnorcheln. Wir entschieden uns für Gili Air.
Nach unserem nicht nennenswerten Kurzaufenthalt in Denpasar auf Bali brachte uns ein Shuttlebus nach Padang Bai. Von dort nahmen wir ein Schnellboot, das uns nach etwa zwei Stunden nach Gili Air brachte.
Wir überquerten dabei die Wallace-Linie (zwischen Bali und Lombok). Sie ist eine biogeographische Trennlinie zwischen asiatischer und australischer Flora und Fauna. Obwohl die beiden Inseln denkbar nahe beieinander liegen, unterscheidet sich deren Pflanzen- und Tierwelt deutlich. Auf Bali ist sie asiatisch beeinflusst und auf Lombok finden sich australische Tiere und Pflanzen.
Gili Air empfing uns mit kristallklarem Wasser, Palmen, einer sanften Brise und Hütten, die sofort ein Robinson-Crusoe-Feeling aufkommen ließen.

Wozu einen Hafen bauen, wenn es auch ein Holzbock tut?
Da auf allen Gili Inseln kein einziges motorisiertes Fahrzeug erlaubt ist (Boote ausgenommen), stand uns erst einmal ein Fußmarsch bevor. Sehr zur Freude der Kinder erwarteten uns jedoch zwei kleine Pferdekutschen die uns mit samt unserem Gepäck zum Lucy’s Garden Guest House brachten.

Taxi auf Gili Air
Versteckt in einem kleinen Palmenhain erwarteten uns mit Palmenblättern gedeckte Bungalows, die einen kleinen Pool umgaben. Etwa 100 Meter vom Strand entfernt und abseits der “Party Meile” fanden wir einen paradiesischen Ort… zumindest für Kerstin und Götz. Denn so schön der Ort auch ist, auch hier mussten die Kinder ihre Hausaufgaben erledigen. Dennoch blieb noch genügend Zeit, um ausgelassen zu baden.
An einem Tag haben wir eine Bootsrundfahrt an verschiedene vorgelagerte Riffe gebucht. Da wir die einzigen Passagiere waren, konnten wir nach Lust und Laune Schnorcheln.

Lilli und Götz bereiten sich aufs Schnorcheln vor
Das Wasser hatte meist eine Tiefe zwischen zwei und vier Metern, so dass ausgezeichnete Lichtverhältnisse herrschten. Die Fische strahlten um die Wette und kleine Schwärme mit vielleicht 30 Fischen zogen an uns vorbei. Hin und wieder tauchte auch ein großer Schwarm mit mehr als tausend Fischen von etwa fünf Zentimeter Länge auf. Neben den Klassikern (Wimpelfische, Kaiserfische, Falterfische, Seesterne, Seeigel, Drückerfische, Papagaifische und Barsche) begegneten uns auch Fische, die in allen Regenbogenfarben schillerten oder auch pfeilförmige Trompetenfische. Besonders haben es Götz kleine Schwärme von leuchtend dunkelblauen Fischen angetan. Als unser “Captain Idris” noch Fischfutter anbrachte waren wir förmlich von Fischen umzingelt.
Wir waren so begeistert von unserem Schnorchel-Trip, dass wir zwei Tage später erneut rausfahren wollten. Idris erzählte uns von leuchtend blauen Korallen, die allerdings wegen des Seegangs nur bei Windstille zu erreichen seien. Wir hatten Glück und ein nahezu windstiller Tag lud uns zum schnorcheln ein. Überdies kannte Idris auch ein Stelle, an der “Nemo” zu finden sei.
Während wir schon die eine oder andere blaue Koralle gesehen haben, lag hier ein Feld von blau/schwarzen Korallen, die von einem gelb/grünen Fischschwarm belagert wurden. Ein traumhaft schöner Anblick. Leider waren Abseits davon viele tote und abgebrochene Korallen. Als wir Idris darauf ansprachen, erklärte er uns, dass bis vor wenigen Jahren die Fischer auch mit Dynamit und dem sehr giftigen Cyanid fischten. Leider ist der bereits angerichtete Schaden am Riff beträchtlich. Es wird noch viele Jahre dauern, bis die Korallenbänke der Gili Inseln ihre ursprüngliche Pracht wiedererlangen. Hoffentlich versinken sie bis dahin nicht im Müll…
Etwas Abseits davon, führte uns unser Guide zu einem Schiffswrack. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir eine schwarz/weiß gestreifte Seeschlange…

Banded Sea Krait (Nattern-Plattschwanz): Hochgiftig, aber meist friedlich
Quelle: Julie Bedford/NOAA Photo Library: reef4448
Dieser friedliche Meeresbewohner ist ein Grund mehr, nicht in irgendwelchen Löchern im Korallenriff rumzustochern. Das Gift der Banded Sea Krait zählt zu den tödlichsten Giften im Tierreich. Sollte man gebissen werden und die Schlange entschließt sich ihr Gift dabei einzusetzen (was sie nicht immer macht), wird es ungemütlich. Ohne umgehende medizinische Versorgung, braucht sich der Betroffene keine Gedanken über die nächste Steuererklärung zu machen. Die Überlebenschancen gehen gegen Null.
Wir haben sie in angemessenem Abstand passiert als Adlerauge Lilli plötzlich eine wirklich große Muschel am Meeresgrund entdeckte…

Lilli ist sichtlich stolz auf ihre „Mördermuschel“.
Lilli übergab Götz ihre “Beute”, der sie sicher zurück an Bord brachte.
Schließlich gelangten wir am Schiffswrack an, das in etwa sechs bis acht Metern Tiefe lag und über und über mit Korallen bewachsen ist. Das Wrack ist offenbar ein beliebtes Ziel, da auch einige Taucher zu sehen waren. Die ausgestoßene Luft der Taucher stieg in kleinen “Wolken” nach oben und Elisa genoss das prickeln der Luftblasen auf der Haut.
Götz konnte es sich nicht nehmen lassen, ebenfalls zum Wrack zu tauchen…er hat es zwar erreicht, bekam aber auch einen Anflug von Schnappatmung, als er wieder an der Oberfläche war .
Wenig später fuhren wir zu einer anderen Stelle am Riff und auch diesmal hatte uns Idris nicht zuviel versprochen. An einem Seeanemonenstock schwammen fünf niedliche “Nemo” Clownfische und verteidigten tapfer ihr Zuhause. Es waren die einzigen weit und breit. Da diese Stelle recht nahe am Strand ist und überdies mit der Strömung viel Müll angespült wir, ist zu befürchten, dass “Nemo” hier bald nicht mehr zu finden sein wird .
Wir haben uns dann wegen des Mülls und kleiner Quallen Schwärme recht bald zurückgezogen. Die Nesseln der Quallen waren zwar nicht wirklich schlimm, aber es ist doch unangenehm durch dutzende pflaumen- bis grapefruitgroße Quallen, hindurch zu gleiten. Elisa verzog keine Miene und kam als letzte aus dem Wasser.
Leider haben wir keine Unterwasserkamera dabei. So bleiben die manchmal unwirklichen Eindrücke der Unterwasserwelt, mit all den vielen bunten Fischen und Korallen, unserer eigenen Erinnerung vorbehalten.
Die Bewohner der Insel haben wir als sehr freundlich und aufgeschlossen wahrgenommen. Einige beherrschten auch ein paar Fetzen Deutsch. Der mit Abstand poplärste deutsche Ausdruck war: „Ach so!“
Nach einigem Rätselraten, kamen wir diesem Phänomen auf die Schliche…
Der gemeine Deutsche Touri (aber auch andere) hat offenbar hin und wieder das Problem, dass er mit den vielen Nullen auf den indonesischen Banknoten durcheinander kommt. Zur Erinnerung: 100 000 indonesische Rupiah entsprechend etwa 6 €. Beim Bezahlen einer Rechnung kann es nun schon mal vorkommen, dass statt 100 000 Rupiah lediglich 10 000 Rupiah gegeben werden. Wird nun der deutsche Gast höflich darauf hingewiesen, lautet die Top-Antwort…ihr wisst es schon: „Ach so!“
Uns hat es sehr gut auf Gili Air gefallen und selbst nachdem wir unseren Aufenthalt verlängert haben, verlassen wir die Insel nur schweren Herzens.
Nächste Etappe ist die Künstlerstadt Ubud auf Bali.
Bis bald…
Götzens!
Sehr geile Seite!
Sehr lässiger Trip!
Viel Freude, Erfahrungen und Sonne noch!
Viele Grüße ausm kalten Kornwestheim!
Abteilung Marketing
Hallo Thilo,
freut mich, dass dir der Blog gefällt.
Freude, Erfahrungen und Sonne gibts hier reichlich
Viele Grüße aus Bali und frohe Weihnachten
Götz & Familie
Liebe Kerstin, lieber Götz, liebe Mädels,
ich schaue immer mal wieder auf eure Seite.
Vielen Dank für die interessanten, lebendigen und kurzweiligen Reiseberichte und die tollen Fotos! Da packt mich echt das Fernweh.
Herzliche Weihnachtsgrüße aus dem nieseligen, schneefreien Stuttgart, aber schnuppert mal: Weht da nicht ein leichter Hauch von Plätzchen-, Glühwein- und Tannengründuft zu euch hinüber?
Ich wünsche euch noch viele schöne Erlebnisse und Eindrücke und bleibt alle wohlbehalten.
Birgit
Liebe Birgit,
vielen Dank für deine lieben Weihnachtsgrüße. Und tatsächlich Plätzchenduft ist bis zu uns vorgedrungen. Wahrscheinlich direkt mit deinen Weihnachtsgrüßen per Mail zu uns rübergeschwappt. …oder war es doch nur der Plätzchenduft hier aus der Küche? Denn unsere Mädels hatten Glück, denn sie durften hier zusammen mit der Besitzerin (eine Deutsche) Plätzchen backen. Du siehst, trotz eines doch sehr veränderten Weihnachtsfests, bleibt manches beim Alten. Ganz liebe Grüße aus Bali und ein wunderschönes Weihnachtsfest wünscht Dir und deiner Familie
Kerstin
Hallo ihr Lieben,
den Link zu eurer Seite hat mir Claudia kurz nach eurer Abreise gegeben und seitdem verfolge ich gespannt eure Reise und lese die Berichte immer mit ganz grossen Augen
Da packt einen ja fast wieder das Fernweh…
Ich wuensche euch noch eine tolle Zeit und viele schoene Erlebnisse! Frohe Weihnachten aus Deutschland sendet euch
Annemarie
Hallo ihr Lieben,
euer Blog ist wie die Stutgarter Zeitung für mich, nur noch viiiel interessanter und schaue jedesmal gespannt rein, was es so neues bei euch gibt! Ihr seht alle fantastisch aus und erlebt ja jede Menge tolle Erlebnisse! Das wünsche ich euch weiterhin von Herzen… Geniesst die Zeit – ach und ja ich wollte ja noch euch FROHE WEIHNACHTEN sagen.
Dicke liebe weihnachtliche Grüße,
suzana&lazar
P.s. Kerstin: am liebsten würde ich jetzt schon ein Tisch für uns reservieren im Hüftengold ; )
Hallo Lilli
Ich wünsche dir schöne Weihnachten. Wir feiern heute bei 15* C ohne Schnee. Du fehlst mir im Training sehr, aber auch bei meinem Geburtstag ist dein Platz leer. Im Training gibt es zwei neue Mädchen. Lynn & Gulia – die beiden sind sehr nett. Lynn steht vor Ellen und Gulia ist neben mir. Manch mal lasse ich ausversehen die Lücke wo du stehen würdest frei.
Bis bald -liebe Grüße deine Sofie.
Hallo liebe Sofie
Ich wünsche dir auch schöne Weihnachten.
Bei 15 Grad Weihnachten zu feiern, ist ja in Deutschland nicht sehr kalt. Aber bei uns war es noch viel wärmer. Wir hatten mehr als 25 Grad, aber das ist ja hier normal.
Liebe Grüße aus Bali
Lilli
Hallo Lilli,
Benno findet deine Muschel voll cool und würde gerne wissen, ob die mit nach Deutschland kommt und er sie dann mal anfassen darf …
Liebe Grüße
Claudia
Hallo Benno,
natürlich darfst du die Muschel anfassen. Ich hab die Muschel schon mit einem Päckchen losgeschickt. Es kommt mit einem großen Schiff nach Deutschland. Das Schiff fährt aber ganz langsam, deshalb dauert das noch sehr lange, bis die Muschel in Kornwestheim ist.
Liebe Grüße
Lilli