In den Straßen von San Francisco…
Entlang des Silicon Valley – Heimat von Apple, Google, Facebook, Amazon & Co. – querten bereits die ersten großen Hängebrücken und die Kinder fragten neugierieg, ob es denn schon die Golden-Gate-Bridge sei. Wir näherten uns Down-Town San Francisco. Hier sollten wir auch unseren Mietwagen abgeben, denn im Herzen einer Großstadt braucht man ohnehin kein Auto. Vorher wollte aber Götz mit dem Auto noch einen Abstecher machen, denn manche Straßen entwickeln erst im Auto ihren ganz eigenen Charme. Also ab zum „Russian Hill“ und geschmeidig die „Lombard Street“ hinab. Dieser Straßenabschnitt hat ein Gefälle von 27% und besteht quasi nur aus Serpentinen. Ganze zehn Kurven auf 145 Metern…ihr glaubt gar nicht wie schnell es da einem schlecht werden kann…

Lombard Street – Gottseidank gibt es Servolenkung
Nur zwei Blocks weiter ist die „Filbert Street“…ohne Serpentinen…mit 31.5% Steigung auf Platz 2 der steilsten Straßen der Welt…und Schauplatz einer der berühmtesten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte: In „Bullit“ scheuchte hier Steve McQueen mit seinem ’68er Ford Mustang einen Dodge Charger durch die Stadt. L-E-G-E-N-D-Ä-R !
Wir hielten kurz inne blickten die Straße hinauf…und dann war klar, diese Straße musste bezwungen werden. Und zwar zu Fuß! Amelie, Lilli und Götz rannt wie wild los die Straße hoch…doch die Mächte der Schwerkraft zwangen bereits kurz darauf die Läufer in die Knie. Nach Luft ringend faselte Götz etwas von „Alter“ und „Kriegsleiden“ während die Mädels noch deutlich frischer wirkten und gerne für einen Schnappschuß posierten…

Nee, keine Fotomontage!
Oben angekommen machte Götz noch ein kurzes Video. Einfach zum abheben…
Noch eine kurze Verschnaufpause und die letze Meile zur Autovermietung wurde in Angriff genommen. Nach einem etwas planlosen Gegurke fanden wir endlich das verwinkelte Parkhaus in dem wir unseren Mietwagen abgeben konnten. Unweit davon befand sich auch unser Hostel „Dakota Hotel“. Es liegt nur 500 Meter vom „Union Square“ entfernt, also quasi im Herzen der Stadt. In der kleinen Küche im Keller konnten wir uns selbst versorgen und die Bagels zum Fühstück waren super! Zudem gab es einen Fahrstuhl…wir glaubten, sowas gäbe es nur im Film…

The lift goes up, where we belong…
Die Zimmer mit Stockbetten waren schnell bezogen und alsbald wollten wir die nähere Umgebung erkunden und. Doch unsere beiden Kleinen waren schlicht nirgends zu finden. Doch dann gab es die ersten Hinweise auf deren Verbleib…

Spint mit Händen
Offensichtlich haben die Mädels ihr „eigenes“ Zimmer bezogen und hatten Spaß dabei…

Einraumwohnung
Die Raumaufteilung war also geklärt, wir konnten uns der Stadt widmen. Tina und Ulli, die wir in Malaysia kennengelernt hatten, hatten uns eine kleine aber feine „Must-See“ Liste für San Francisco mit auf den Weg gegeben. Ganz vorne war natürlich das obligatorische „Cable Car“. An der bekanntesten Wendestation in der Powell Street standen die Massen bereits Schlange…

Oldschool.
….doch unser Ziel war das Cable Car in der Market Street. Wir sind am berühmten Ferry Building zugestiegen und genossen die deutlich längere Fahrt. Zudem hatten wir quasi freie Platzwahl und eine Menge Spaß…

Yippie!

Gut festhalten, Zuckerpuppe!

Riding on…
Unsere Streifzüge durch die Stadt führten uns auch an die berühmten San Francisco Piers, allen vorran das Hafenviertel Fisherman’s Wharf. Hier ist auch das Science Center „Exploratorium“. Es gilt als Vorreiter für Mitmachmuseen auf der ganzen Welt. Interaktive Installationen aus verschiedenen Bereichen der Naturwissenschaften laden zum ausprobieren und experimentieren ein und sorgten nicht nur bei den Kleinen für Aha-Erlebnisse…

Seilschaft

Magnetkünstler
Ein paar Blocks/Piers die Küste entlang, gelangten wir noch an den rummelplatzähnlichen und mit Cafés, Souvenir- und Fahrgeschäften vollgepackten Pier 39. Ab und an lassen sich auch ein paar Seelöwen blicken…

Defintiv unsere Lieblingsseelöwinen
Eine Karussellfahrt war Pflicht und auch bei den Souvenirläden landete das eine oder andere Mitbringsel in unseren Taschen.

Manche Dinge sind einfach zeitlos…
An einem Tag trennten sich unsere Wege. Während Kerstin und die Kinder sich in Richtung Ghriadelli`s Schokoladenfabrik aufmachten, trieb es Götz nach Alcatraz…

Alcatraz – Von Mördern, Mafiosi und sonstigen Schwerverbrechern…
Die berüchtigte Gefängnisinsel war von 1933 – 1963 ein Hochsicherheitsgefängnis und wurde von so illustere Gesellen wie „Scarface“ El Capon, „Machine Gun“ Kelly und der „Birdman“ Robert Strout. Letzterem setzte Burt Lancaster 1962 in „Der Gefangene von Alcatraz“ ein cineastisches Denkmal, mit einer eher freien Interpretation von Strouts Lebenswerk.

Al Capone – Blaupause für amerikanische Gangsterbosse
Im übrigen diente das Eiland häufiger als imposante Filmkulisse. So zum Beispiel für „The Rock – Fels der Entscheidung“, „Murder in the First“, „X-Men – Der letzte Widerstand“ und natürlich 1979 Clint Eastwood alias Frank Morris in „Flucht von Alcatraz“. Der Film basiert auf der wahren Geschichte des Fluchtversuchs von Frank Morris und den Brüdern John und Clarence Anglin.

Eine Kopfatrappe verschafft Zeit… ab durch das Loch unterm Waschbecken…
Die Kurzversion: Puppen zur Tarnung in die Betten legen, durch die Zellenwand graben, über einen Versorgungsschacht aufs Dach, an der Fassade runter und mit Regenmantelschlauchboot ins Wasser…Freiheit ?!?!?

Der Wind trägt Musik von den Clubs und Bars an den Piers heran… so nah und doch so fern…
Nach offiziellen Angaben sind die drei bei ihrem Fluchtversuch ertrunken. Die Leichen wurden indess nie gefunden. So enstehen Legenden…
Im Zellentrackt sollte man unbedingt ein paar Dollar in den Audio-Guide investieren. Die Atmosphäre beim Rundgang entwickelt dadurch eine sehr einnehmende Tiefe.

Unwirklich…intensiv!
Zurück an Land machte sich Götz sofort auf den Weg zum Ghiradelli Square.

Unfassbar leckeres Eis!
Hier gönnten wir uns einen Berg voll Eis…mmmmmmhhhhhhhmmmmmm. Lecker! Vermutlich die beste Eiscreme auf amerikanischem Boden und Ghriadelli Schokolade ist ein prima Mitbringsel um Danke zu sagen…Vielen Dank Tina & Ulli.
Abschließend stand natürlich noch DAS Wahrzeichen San Franciscos auf der To-Do Liste: Die „Golden Gate Bridge“.

San Franciscos monumentales Wahrzeichen
Wir fuhren mit dem Bus bis an die Brücke und machten dann auch gleich die ersten Schnappschüsse.

Die Mädels fühlten sich sauwohl…
Dann gings zu Fuß über das monumentale Bauwerk. Wir hatten Glück, den sehr häufig liegt die Brücke verborgen in gigantischen Nebelbänken. Neben den Fahrbahnen führen beiderseits Fußwege über die Brücke. Da es in den letzten Jahren aber immer wieder zu zusammenstößen zwischen Fußgängern und Fahrradfahrern gab, wurde die „Pazifik“-Seite auschließlich für Fahrradfahrer und die „Bay“-Seite ausschließlich für Fußgänger freigegeben. Wir machten uns auf den Weg. Je jedem Schritt, den wir uns dem ersten Pylon näherten, verloren wir den Bezug für die schiere Größe der Brücke. Die 150 Meter bis zur Spitze des Pylons ließen sich schlicht nicht mehr erfassen.

Himmelwärts…
Und auch beim Blick auf die Wasseroberfläche – knapp 70 Meter unter uns – fehlte jede Bezugsgröße. So war sich Götz dann auch nicht sicher, ob er unten im Wasser einen Wal oder einen Delphin gesichtet hat.

Ist es Wal, ein Hai, ein Delphin oder dochnur Dreck auf der Optik?
Erst in der Vergrößerung kann man erkennen was es ist.

Tatsächlich ein Seelöwe und ein Delphin
Wir hatten nicht nur Augen für die Brücke. Auch die atemberaubende Ausicht über die Bay und die Stadt zog uns in ihren Bann.

Tolles Wetter bescherte uns einen prima Ausblick
Am anderen Ende angelangt, machten wir erstmal Rast auf einem Parkplatz und gönnten uns eine kleine Stärkung. Ausgeruht machten wir uns auf den Rückweg und konnten dank des Sonnenstandes noch ein paar schöne Schnappschüsse machen.

Lilli Sunshine

Elisa mit der Nase im Wind…

Sonne im Herzen
Bevor wir den Bus zurück nahmen, erkundeten wir noch die alte Befestigunganlage am Südende der Brücke.

Ging nie durch San Francisco in zerrissenen Jeans…
Hier konnten wir dann noch allerlei Details über Tragseile, Bolzen, Fundamente und über einen traurigen Rekord erfahren. Seit der Eröffnung 1937 gingen rund 1600 Menschen auf der Brücke in den Freitod. Kein anderer Ort der Welt, keine Brücke, kein Turm oder Krater, hat eine annähernd vergleichbare Anziehungskraft für Selbstmörder entfaltet. Auf der Brücke gibt es sogar spezielle Notfalltelefone…

There is hope…
Doch wir waren nicht hier um Trübsal zu blasen. Im nahegelegenen Souvenirladen kauften Lilli und Amelie riesige Radiergummis in Golden Gate Bridge Rot während Elisa an den Bilderbüchern gefallen fand…

Sprache wird überbewertet…
Kurz darauf kam dann auch schon der Bus und brachte uns zurück nach Down Town…
Bei unseren weiteren Streifzügen durch die Stadt stießen wir unweit des Union Squares auf einen kleinen, schrulligen Plattenladen: „Rasputin Music & DVD“. Wir begaben uns auf eine spontane Zeitreise, denn hier gab es neben CDs und DVDs auch Vinylplatten, Musikkasetten und VHS-Videos zu kaufen. Wir stöberten eine ganze Weile in den Wühltischen, schwelgten in Erinnerungen und nahnen schließlich für die Mädels ein paar DVDs mit.
Wir hatten Lust auf Filme bekommen und gönnten uns zu vorgerückter Stunde einen Kinobesuch im Loews Theater in der Metreon Shopping Mall. Befreit von den Touristenströmen entwickelte die Stadt in der Dunkelheit ihren ganz eigenen Charm, als der Dampf aus der Kanalisation über die Straßen waberte…

Wie im Film…
…und die Cable Cars noch mehr ihren nostalgischen Zauber entfalteten…

San Francisco – 1908…
Im Kino angekommen deckten uns mit reiclich Süßkram, salzigem Popcorn, Sitzerhöhung für die Mädels…

Reichlich Auswahl für die kleinen Schleckermäulchen
…und viel guter Laune sahen wir uns „Rio 2“ im größten IMAX Kino Nordamerikas an.

Film ab…
So wie der Tag zu Ende ging, näherten wir uns auch dem Ende unserer Reise. Die Flugtickets waren gebucht. Ein bischen wehmütig aber auch mit Vorfreude packten wir unsere Rücksäcke und steckten in jede noch so kleine Ritze, Tasche oder Falte unsere Souvenirs, Klamotten und sonstigen Firlefanz. Auch das „Handgepäck“ musste herhalten. Die Rücksäcke und Taschen schienen aus allen Nähten zu platzen als wir das Großraum Sammeltaxi Richtung Flughafen bestiegen.
Am 17. April 2014, pünktlich um 15:05 Uhr, hob der Flieger gen Osten ab. Neues Ziel: Flughafen Frankfurt. Zurück in die Heimat, zur Familie, zu Freunden und…unserer Katze!