Viva Las Vegas!
Posted from Las Vegas, Nevada, United States.
Das Ende unserer Reise rückt näher und mit dem Flug in die USA haben wir den zeitlichen Rahmen unserer Reise abgesteckt. Kerstin hat einen Flug von Auckland nach Frankfurt mit einem längeren „Stopover“ in den USA gebucht.
Götz hat sich vor dem Abflug sicherheitshalber rasiert. Nicht dass er noch von so einem „Homeland Security“-Paranoiker als vermeintlicher Taliban eingestuft wird und einen kostenlosen Weiterflug nach Guantanamo Bay gewinnt…
In San Francisco haben wir dann amerikanischen Boden betreten und sind gleich in den nächsten Flieger und via Los Angeles nach Las Vegas geflogen. Doch kaum in der schillernden Metropole angekommen war das Drama für Lilli groß. Ihr geliebter Pinguin hatte seine Reise ohne uns fortgesetzt. Irgendwo zwischen San Francisco und Las Vegas hat sich ihr Kuscheltier Lia aus dem Staub gemacht.
Lillis Pinguin Lia hatte andere Reisepläne
Zudem hat sich unser Gepäck noch etwas Zeit gelassen und sollte erst mit dem nächsten Flieger aus San Francisco kommen. Götz nutzte die Wartezeit und telefonierte mit dem Flughafen in L.A. und dem Service Center des Flughafens Las Vegas, doch der kleine Pinguin blieb verschollen. Lilli war zunächst etwas geknickt, aber das sollte sich mit der Zeit legen…
Nach diesem – etwas holprigen – Start, gingen wir am Flughafen zu unserer Autovermietung. Wir hatten bereits in Neuseeland gute Erfahrung mit einem Toyota Corolla gemacht und wollten in Las Vegas ebenfalls einen haben. Einen Toyota gab es zwar nicht, aber wir hatten Glück. Die Autovermietung musste ein Fahrzeug nach San Francisco überführen. So bekamen wir ein kostenloses Upgrade auf einen Mitsubishi Outlander.
Flugs packten wir unsere Rucksäcke in den Kofferraum und merkten dann aber schnell, dass die Mitsubishiingenieure mehr Wert auf die Beinfreiheit als auf den Kofferraum gelegt haben…
Trotz der zahllosen Hotels haben wir uns für das Desert Paradise Resort – etwa 4 km nördlich des Las Vegas Boulevards genannt der „Strip“ – entschieden. Eigene Küche, Klimaanlage, ein Pool und ein Parkplatz vor Tür. Ein guter Ausgangspunkt um die Stadt zu erkunden.
Wir erwartet entfaltete die Stadt erst am Abend ihre wahre Pracht. Millionen Glühbirnen, Neonröhren und sonstiger Leuchtmittel lassen den „Strip“ auch in dunkelster Nacht hell erstrahlen.
Nach Angaben der NASA ist Las Vegas sogar der hellste Ort auf der Erde und gleichzeitig auch der größte Stromfresser des Planeten. Im Gegesatz zur landläufigen Meinung deckt der Hoover-Damm mit seinem Wasserkraftwerk lediglich 2% des Strombedarfs. Der überwiegende Teil kommt aus Atom- und Kohlekraftwerken.
Um die „Sin City“ ranken sich zahlreiche Legenden und gar aberwitzige Superlative. Hier nur eine kleine Auswahl…
Der amerikaner Terry Watanabes – Erbe der Oriental Trading Company – gilt als größter Looser des Wüstenstädtchens. Im „Harrah’s“ verzockte er binnen eines Jahres schlappe 200 Millionen Dollar, bevor er sich in Therapie begab.
Eines der bekanntesten Luxushotels und Casinos ist das „Bellagio“ mit seinen illuminierten Wasserspielen.
Wir verweilten einige Zeit, bis die 1200 Wasserdüsen und 4000 Leuchtstrahler passend zur Musik in einer perfekten Choreographie über die Wasseroberfläche tanzten. Bis zu 140 Meter schossen die Wasserfontänen in den Nachthimmel über Nevada.
Die Lage des „Bellagio“ ist denkbar günstig gewählt, liegt das Gebäude doch über einer natürlichen Quelle, die den See speist. Übrigens hat das „Bellagio“ mit 3950 Hotelzimmern mehr Räume als der italienische Ort Bellagio Einwohner!
Entlang des Las Vegas Boulevards kamen wir auch am „Mirage“ vorbei. In 13 Jahren und 5.750 Vorstellungen sahen hier 10,5 Millionen Besucher das legendäre Zauberspektakel von Siegfried & Roy“.
Für den Besitzer waren die beiden Zauberer aus Deutschland ein wahrer Glücksgriff. Das „Mirage“ nahm ganze 1,5 Milliarden (!) Dollar mit der Zaubershow ein.
Auch das erste Mafiacasino in Las Vegas „The Flamingo Hotel“ hat bis heute überdauert. Der Mafiosi Bugsy Siegel hat es 1946 eröffnet und kämpfte mit explodierenden Baukosten durch die kriegsbedingte Inflation. Bugsy verlor dabei viel Geld von „sehr einflußreichen Freunden“…
…zusammen mit ein paar Unregelmäßigkeiten in der Kasse, sollten das jähe Ende des „Geschäftsmannes“ einleiten. Bugsy Siegel wurde ein Jahr später in seinem Haus in Beverly Hills erschossen. Die Täter wurden nie gefasst. Das „Flamingo“ warf kurz darauf satte Gewinne ab. Grund genug für die Mafia in acht weitere Casinos zu investieren, darunter das „Tropicana“ und das „Sahara“.
Unweit des „Flamingos“ erhebt sich der „High Roller“ über die Dächer der Stadt.
Das Riesenrad hat einen Durchmesser von knapp 160 Metern und ist das größte Riesenrad der Welt. Die Eröffnung war nur wenige Tage vorher.
Im „Venetian“ wollte dann auch Götz sein Glück versuchen. Leider durften die Kinder nicht mit dabei sein, da für Kinder der Aufenthalt in Casinos streng verboten ist. Götz wollte den Mädels etwas zu den Glücksspielen erzählen und wurde sofort von der allgegenwärtigen Security aufgefordert weiterzugehen. Durchgehen ist erlaubt, nur stehenbleiben nicht!
Ach übrigens…Götz hat in gefühlten 10 Sekunden seinen ganzen Einsatz verzockt. Lektion gelernt!
Las Vegas ist die Bühne unzähliger Geschichten aus Drama, Liebe, Gewalt, Glück, Erfolg und Untergang. Das FBI führt die Wüstenmetropole auf Platz 4 der gefährlichsten Städte der USA. Elvis Presley, Johnny Cash, Frank Sinatra, Siegfried & Roy und David Copperfield feierten hier ihre Erfolge und auch uns hat die Stadt in ihren Bann gezogen. Dennoch sind wir froh als wir der Stadt der Sünde den Rücken kehrten.
Mit vollem Tank, einer Extraration Wasser und einer funktionierenden Klimaanlage ging es für uns ins „Tal des Todes“.
Bis bald…
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